Täglich gibt es Momente, wo man schnell einige Erkundigungen oder Informationen einholen möchte. Sei es über ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Person – am einfachsten funktioniert das heute Online.
Nur selten findet man die wirklich interessanten Informationen aber gleich auf der ersten Seite. Man muss den digitalen Spuren folgen und immer dichter in den Datendschungel abtauchen um sich ein vollständiges Bild zu machen.
Mit welchen Werkzeugen Sie in diesem Dschungel nicht verloren gehen und womit Sie relativ schnell zum Ziel kommen – in diesem Artikel.
Googlen – aber richtig!
Jeder hat schon einmal „gegooglet“ und weiss daher wie einfach diese Art der Informationsbeschaffung ist.
Google kann aber z.B. auch bereits gelöschte Webinhalte anzeigen oder nur nach bestimmten Wortkombinationen suchen. Erst durch die richtigen Suchparameter wird Google zu einem mächtigen Werkzeug für die Informationsbeschaffung oder Spurensuche.
Die nützlichsten Suchparameter
Explizite / Exakte Suche
Google sucht explizit nur nach dem Text, der zwischen Anführungs-/Schlusszeichen (” “) steht.
Beispiele:
„Pedrett IT+Web AG“ (lange Firmennamen)
„Simon Pedrett“ (Vor-, Nachname)
Ausschliessende Suche
Google sucht nur nach Ergebnissen, in denen das durch ein vorgestelltes Minus (-) markierte Wort nicht vorkommt.
Macht Sinn wenn für einen Suchbegriff immer wieder dieselben Ergebnisse auftauchen.
Beispiele:
„Simon Pedrett -linkedin -xing“ (schliesst LinkedIn/Xing von Ergebnissen aus)
„Server -kaufen -shop -preis“ (schliesst Onlineshops aus)
Kombinationen
Kombiniert man Suchparameter ergeben sich interessante Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung:
Person in Sozialen Medien finden
Möchte man beispielsweise überprüfen, ob eine Person bei Facebook vertreten ist bzw. erwähnt wird, kann man dies mit folgender Kombination erledigen:
„Vorname Nachname“ site:facebook.com
Alternativ funktioniert das auch mit Xing, Twitter oder LinkedIn
„Vorname Nachname“ site:xing.com
„Vorname Nachname“ site:twitter.com
„Vorname Nachname“ site:linkedin.com
Gelöschte Webinhalte sichtbar machen
Die interessantesten Informationen sind immer diejenigen, die gelöscht oder entfernt wurden. Wer immer noch glaubt, dass man Webinhalte „einfach löschen“ kann – so macht man sie wieder sichtbar:
Internet Archive WayBackMachine
Der Name hält was er verspricht – archive.org ist nichts anderes als ein Archiv eines Grossteils des Internets. Dabei wird von Webseiten jeweils ein Schnappschuss erstellt und abgelegt. Zurzeit enthält die WayBackMachine über 423 Milliarden Webseiten!
Google Cache
Der Zwischenspeicher von Google wurde bereit im vorhergehenen Abschnitt „Suchparameter“ kurz erwähnt. Es gibt neben der Parameterversion aber noch eine einfachere Möglichkeit den Cache aufzurufen.
Bei praktisch jedem Suchergebnis haben Sie die Möglichkeit mittels des „kleinen grünen Pfeils“ direkt auf den Zwischenspeicher zuzugreifen und somit eine frühere Version der Webseite anzuzeigen.
Der Google Cache wird aber immer relativ schnell aktualisiert, d.h. die Version wird maximal einige Tage alt sein. Für ältere Schnappschüsse sollten Sie die WayBackMachine benutzen.
Der grösste Vorteile dieser Varianten liegt aber darin, dass damit teilweise gesperrte Einträge sichtbar gemacht werden können (z.B. scheinbar als privat gesetzte Statusmeldungen in Facebook). Versuchen Sie es!
Wiederum sind beide Varianten nur Werkzeuge – die Nutzung hingegen eine Frage der Fantasie.
Einige mögliche Anwendungsbeispiele:
- ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens finden
- Vorgänger der Geschäftsleitung ermitteln
- Vorgängige Dienstleitungen / Produkte ermitteln
Spurensuche mit Bildern
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte- – heisst es zumindest. Gerade im Alltag trifft man immer wieder auf Bilder, über die man gerne mehr wüsste (z.B. Profilfotos, Logos, Gebäude…)
Um den Ursprung dieser Bilder zu finden oder festzustellen, wo überall sonst sie noch verwendet werden, kann man auf zweierlei Dienste zurückgreifen.
TinEye
Mit TinEye lassen sich gleiche Bilder im Netz finden. Dazu muss einfach das betreffende Bild auf TinEye hochgeladen werden – anschliessend erhält man Information woher dieses Bild stammt und wo es überall verwendet wird.
Google Image Search
Auch bei Google kann man seit einiger Zeit gleiche oder ähnliche Bilder finden – dazu einfach unter Google Image Search auf das „Kamerasymbol“ klicken. Anders als bei TinEye zeigt Google auch ähnliche Ergebnisse an.
Einige mögliche Anwendungsbeispiele:
- Namen herausfinden anhand eines Fotos
- Firma finden aufgrund eines Logos
- Gebäude identifizieren
- Verbreitung des eigenen Logos feststellen
Praxis macht den Unterschied
Wie immer ist eine erfolgreiche digitale Spurensuche eine Frage der Praxis und Erfahrung. Mit der Zeit wird man nicht nur schneller sondern bekommt auch ein „Gespür“ welches Werkzeug für welche Information geeignet ist – und mit welchen Kombinationen man noch bessere Ergebnisse erzielt.
Wer langfristig über eine Spur „up-to-date“ bleiben möchten – im Artikel „1-2-3 Überwachung für KMU’s“ erfahren Sie, wie man solche Suchen automatisiert.